Monat: Juli 2017

Den Blick für den Himmel offenhalten

Beitrag einer Leserin Lieber Herr van Wickeren, mit großem Interesse habe ich mir gestern nun die einzelnen Beiträge auf Ihrer Internetseite durchgelesen. Ich bin wirklich sehr beeindruckt von dem, was diese Seite alles in sich hat und freue mich vor allem über die vielen positiven Stimmen, die aus Fachkreisen zu ihren Büchern kundgetan wurden.  Ich finde, sie spiegeln in sehr gebührender Weise die Genialität Ihrer Texte wieder und sind es wirklich wert, auf dieser Seite festgehalten zu werden. Auch die Lesungen aus der Sendereihe „Lesezeichen“ gefallen mir sehr gut. Das Hören der Gedichte berührt noch mehr und tiefer, als sie das beim Lesen schon tun.  Dann sind da noch die schönen Beiträge über den Autor, der die „Worte wörtlich und die Orte örtlich“ nimmt... das versetzt mich in der Tat immer wieder in Staunen, mit welcher Beobachtungsgabe Sie sowohl Orte wie Worte von ihrer Bedeutung her wahrnehmen und dann mit so reduzierten Mitteln so Großes zum Ausdruck bringen. Die Überschrift in dem ersten Kommentar von der Allgäuer Zeitung lautet ja, jedes Gedicht ist ein Gebet. Auch wenn nicht alle Gedichte auf den ersten Blick als solches erkennbar sind, so ist doch der Geist, der zu diesen Texten inspiriert, in allen Facetten spürbar. Ich bin sehr dankbar für Ihre Gedichte, denn sie helfen mir, über meinen Horizont hinaus zu denken und den Blick für den Himmel offen zu halten. Und das geschieht auf so einmalige und verborgene Weise, völlig überraschend und in ungeahnter Dimension. Manchmal sind es einzelne Zeilen eines Gedichts,…

Andreas König im Interview mit Ralf Schuster, Verleger Zwischentoren

erschienen in den Informationen des Ralf Schuster Verlags Sehr geehrter Herr König, nach den Gedichtbänden „Gespräche am Jakobsbrunnen“ und „Der alte König des Maronenhains“, die 2010 und 2013 im Echter-Verlag erschienen sind, ist Ihr neuester Lyrikband 2015 in meinem Verlag herausgekommen, worüber ich mich sehr freue. Der Titel lautet "Zwischentoren". Was ist darunter zu verstehen und was darf der Leser von diesem Band erwarten? Früher nannte man das zwischen dem Fernpass und Reutte in Tirol gelegene Land „Zwischentoren“, weil es zwischen den Toren von Schloss Fernsteinsee und der Klause Ehrenberg liegt, wo die Händler jeweils Maut zu entrichten hatten. Durch einen Film von Dieter Wieland wurde ich auf die Geschichte der Gegend und ihrer alten, teils antiken Straßen aufmerksam. Persönlich ist mir darüber hinaus die Landschaft aus meiner Kindheit sehr vertraut. Anfang letzten Jahres bin ich, bei einem Aufenthalt in Reutte, erneut auf diesen Namen gestoßen. Da fiel die Entscheidung, ihn zum Titel der neuen Gedichtsammlung zu machen. „Zwischen den Toren“ von Geburt und Tod bewegen wir uns, ausgestattet mit „nichts als einem Mundwerk“, mancher auch mit einer Feder, die ihn seine Erfahrungen und inneren Bewegungen schreibend festhalten lässt. Bei mir gehören die Begegnung mit geschichtsträchtigen Orten, mit der Natur, und Spaziergänge durch die inneren und äußeren Landschaften des Glaubens dazu. Ich lebe „im Angesicht des Todes“ und mich faszinieren die Spuren derer, die vor mir gelebt haben, vor allem die unauslöschlichen Spuren jenes Mannes, die mit seinem Tod am Kreuz nicht geendet haben. Ich finde sie in meinem Leben…