Was bleibt dem Dichter, als das Schöne zu beschwören? Und nach der Wahrheit zu fragen? – Wir leben in einer Zeit, in der sich unser Beharrungsvermögen, im negativen Sinne, zunehmend als unser Verhängnis erweist. Obwohl wir fast wöchentlich in den Nachrichten über die neuesten Niederlagen im Bemühen um den Klimaschutz unterrichtet werden, leben wir weiter so, als käme nichts Bedrohliches auf uns zu. Im Gegenteil: Wir machen „mehr desselben“ Negativen, statt weniger. Eine dumpfe Angst breitet sich aus, auf die manche Zeitgenossen mit dreister Verächtlichkeit reagieren: "Nach mir die Sintflut“, sagen sie und schämen sich nicht, öffentlich dementsprechend zu handeln. Vergeblich wartet man auf die Ächtung unzeitgemäßer (weil egozentrischer) Verhaltensweisen ebenso, wie auf das Erwachen so vieler (gerade auch in der jungen Generation), die weiter den Traum unbegrenzter Ressourcen und grenzenloser Belastbarkeit von Mutter Erde träumen - oder nur „ihren Spaß“ haben wollen. Und welche Art auch immer ausstirbt oder vom Aussterben bedroht ist: Wirklich kümmert es uns nicht, so wenig wie das Schicksal jener Artgenossen, die schon heute unter den Folgen des Klimawandels zu leiden haben (vom Schicksal unserer eigenen Kinder und Enkel zu schweigen). Wir müssen feststellen: Der alte Häuptling hatte recht mit seiner Vorhersage. Aber um Wahrheit und Gerechtigkeit scheint es unserer Zeit immer weniger zu gehen. Vielmehr werden „von höchster Stelle“ der Lüge Tür und Tor geöffnet, sofern diese nur den eigenen Zwecken dient. Was bleibt dem Dichter, in dieser Lage, als auf den Sinn seines Schreibens zu beharren? Er weiß, dass er weder als einzelner…